
Jedes Jahr macht sich Pilgergruppe junger Erwachsener aus unserer Provinz, auf den Weg nach Assisi, um zum Portiunkula-Fest am 2. August das grosse Versöhnungsfest „il perdono“, zu feiern. Br. Niklaus und Br. Mathias waren dieses Jahr mit dabei.
Unser Pilgerabenteuer begann bereits ab Zürich. Wir haben uns nämlich entschieden per Autostopp nach Bozen zu fahren, um dort die anderen Teilnehmer zu treffen. Dies war eine ganz besondere Erfahrung: uns wurden auf dieser Wegstrecke wunderbare Begegnungen mit unterschiedlichsten Menschen geschenkt, wertvolle Gespräche und die lebendige Erfahrung, wie Gott uns geführt hat.
In besonderer Erinnerung bleibt uns die Begegnung mit Vasill, der uns zur Mittagszeit auf der Strasse gesehen und spontan zum Essen zu sich nach Hause eingeladen hat. Er bewirtete uns wie Abraham die drei Engel und erzählte uns, wie er nach einem schweren Unfall ein zweites Leben geschenkt bekommen hat. Sein lebendiger Glauben, der ihn auch durch diese schwierige Zeit getragen hat, ist sehr eindrücklich. Am Schluss führte er uns im Auto an die Grenze und wir verabschiedeten uns herzlich. Es sind solche Begegnungen, wo man das lebendige Wirken des Heiligen Geistes hautnah erleben darf. Deo Gratias!
Die Pilgerwanderung in Italien führte uns von Arezzo in mehreren Etappen bis nach Assisi. Das Thema der diesjährigen Marcia war der Sonngesang. In der Natur durften wir hautnah Bruder Sonne, Schwester Wasser, Wind und Regen und Mutter Erde erfahren. Wir waren eine wunderbare Gruppe mit Pilgerinnen aus Südtirol, Oesterreich, Schweiz und Deutschland. Wir sind über 120 km zu Fuss gegangen, haben uns ausgetauscht, gegenseitig geholfen und über die Schöpfung Gottes gestaunt. In Assisi schliesslich erlebten wir die Freude der Ankunft und das fröhliche Zusammentreffen mit den anderen Pilgern. Natürlich gab es dann auch Zeit die Stadt zu besuchen und es uns gut gehen zu lassen.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie intensiv die Erfahrungen sind, die einem beim Pilgern geschenkt werden: Stärkung im Glauben und in der geschwisterlichen Verbundenheit. Dankbar und gestärkt geht’s wieder zurück in den Alltag. (Bericht von Br. Mathias Müller)