Wir dürfen auf ein gutes Jahr 2019 zurückblicken. Das Spendenergebnis bewegt sich im Mittel der letzten Jahre und beläuft sich auf knapp 1.4 Millionen Franken. Der grösste Teil stammt aus den vielen privaten Einzelspenden der Missionsbriefe, dazu kommen die Vermächtnisse und ein zunehmender Teil aus Stiftungen und Firmen-spenden.
Herkunft Spenden
Total: 1‘389‘549 CHF
Private Spenden: 1‘116‘040 CHF
Vermächtnisse: 198‘253 CHF
Stiftungen, Firmenspenden: 75‘255 CHF
In unseren Missionsbriefen haben wir dieses Jahr 27 Projekte aus der franziskanischen Familie vorgestellt. Es handelte sich um Projekte in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Wasser- versorgung und Nothilfe.
Unterstützte Projekte
Afrika: 11
Asien: 8
Lateinamerika: 8
Zu den Projekten der Missionsbriefe kommen jene hinzu, welche direkt von einer Stiftung oder Pfarrei unterstützt wurden. Insgesamt konnten wir in diesem Jahr 1‘067‘396 Franken an Spendengeldern überweisen. Das Team der Missionszentrale der Franziskaner in Bonn begleitet und koordiniert unsere Entwicklungsprojekte.
Es lässt sich leicht über Zahlen und Statistiken schreiben. Wir sollten aber vor allem die konkreten Schicksale der Menschen vor Augen haben, denen wir damit helfen dürfen: Flüchtlinge in Mexiko, welche einen Ort finden wo sie willkommen sind; indische Mädchen welche durch eine Berufsausbildung konkrete Hoffnung für die Zukunft bekommen; Aidskranke, verlassene Mütter in Nairobi welche mit dem Lebensnotwendigen versorgt werden, …
Wir sind dankbar für den unermüdlichen Einsatz unserer Brüder und Schwestern der franziskanischen Familie für Menschen in Not. Diesen Sommer verbrachte fr.Maurice Sawadogo aus Burkina Faso mehrere Wochen bei uns in der Schweiz. Er besuchte unsere Gemeinschaften in Näfels und Zürich. Ausserdem konnten wir für ihn einen Praktikumseinsatz in der Schweinezucht organisieren. Es war eine wertvolle, brüderliche Begegnung. Fr. Maurice berichtete uns von den
zunehmenden politischen Schwierigkeiten in Burkina Faso. Ausserdem steht er vor der Herausforderung mitzuhelfen beim Aufbau einer neuen Gemeinschaft in Roumtenga. Vier Brüder leben dort am Stadtrand von Ouagadougou. Sie kümmern sich um die Gefangenenseelsorge des benachbarten Gefängnisses und bieten für Jugendliche aus der Umgebung eine handwerkliche Berufsausbildung an.
Dieses Jahr stand speziell auch unter dem Zeichen des 50-jährigen Jubiläums der Missionszentrale der Franziskaner (MZF) in Bonn. Die Missionszentrale wurde 1969 von den Franziskanern Mitteleuropas gegründet, um die Aktivitäten im Bereich der Missionsarbeit zu bündeln. Entwicklungsprojekte der weltweiten franziskanischen Familie werden so professionell begleitet und koordiniert. Nebst dieser Hauptaufgabe engagiert sich die MZF stark in der Bildungsarbeit, in ethischen Geldanlagen, einem Freiwilligendienst für Jugendliche und dem
interkulturellen Austausch.
Den Auftakt zum Jubiläum gab das mehrtägige internationale Symposium im März in Bonn. Thema
waren die Chancen und Herausforderungen der christlichen Entwicklungszusammenarbeit im 21. Jahrhundert. Im April war das ganze Team der MZF in Rom an einer Privataudienz beim Papst Franziskus. Das eigentliche Jubiläumswochenende im September, mit der regen Teilnahme von Mitbrüdern aus der ganzen Welt, bildete den Abschluss der Feierlichkeiten.
Wir sind dankbar für die gute Zusammenarbeit über all die Jahre mit der MZF in Bonn. Gemeinsam wollen wir unserem Auftrag nachkommen: „Im Einsatz für die Würde des Menschen. Weltweit.“
Papst Franziskus rief den Monat Oktober zum « Ausserordentlichen Monat der Weltmission » aus. Das Motto lautete «Getauft und gesandt». Dies war eine gute Gelegenheit über den Auftrag als Getaufte nachzudenken, nämlich die frohe und befreiende Botschaft Jesu zu leben und in die Welt zu tragen. Das ganze Jahr über konnten wir in verschiedenen Pfarreien in der Schweiz Zeugnis geben von unserer Berufung als Franziskaner und von den Aufgaben des Missionsvereins im
Speziellen.
Ebenfalls im Oktober organisierten wir einen Pilgertag mit unseren Spendern. Zu Fuss ging es von der Pfarrei St. Anton in Zürich zur Antonius-Kirche in Egg. Dieser Anlass war zwar nicht so zahlreich besucht wie der Klostertag vor einem Jahr, aber es war eine gute Gelegenheit persönlicher Begegnungen mit unseren Spenderinnen.
Ich möchte all jenen DANKE sagen die sich für die Anliegen des Missionsvereins der Schweizer Franziskaner im vergangenen Jahr eingesetzt haben. An erster Stelle natürlich unsere Spenderinnen und Spender, die unsere Arbeit finanziell und auch im Gebet unterstützen. Ich bin immer wieder beeindruckt von dem Engagement, der grossen Treue und der Selbstlosigkeit so vieler.
Dann danke ich natürlich Trudy und Paul Eichmann für ihren jahrelangen administrativen Einsatz für den Missionsverein. Ein Dank auch an die Brüder im Vorstand, an die beiden Revisoren und an alle Vereinsmitglieder. Der grösste Dank geht an die Schwestern und Brüder der franziskanischen Familie, die sich weltweit für Menschen in Not einsetzen.
Voll Vertrauen wollen wir auf das neue Jahr blicken und konkrete geschwisterliche Solidarität mit all jenen leben, die unsere Hilfe brauchen.
Br. Mathias Müller
Präsident des Missionsvereins der Schweizer Franziskaner