Weiterbildung der Kustodie: Einblick in die sakrale Kunst und ihre Vielfalt

Die Weiterbildung leitete die Kunsthistorikerin Frau Dr. Sissi Mettier-Mangholz aus Basel. 
Am 11.Februar begann die Weiterbildung mit einem Film "Die Mühle und das Kreuz" von Lech Majewski, einem polnischen Filmmacher.
Die Arbeit liegt zwischen einem Real- und Animationsfilm und bringt leben ins statische Gemälde von Pieter Bruegel. Nicolas Jongehlinck beauftragte 1564 Bruegel eine Kreuztragung Christi zumalen. 

Die Kreuzigungsgeschichte findet in der flämischen Heimat von Pieter Bruegel statt. Er erzählt von den damaligen Menschen auf den Höfen, Feldern und Märkten, sowie von der spanischen Herrschaft. Die fremden Söldner bekämpfen die Häretiker und verfolgen willkürlich Menschen und bringen sie zu Tode. 
Zitat aus dem Film "Die Mühle und das Kreuz" von Peter Bruegel (Rutger Hauer): 

"Mein Bild wird viele Geschichten erzählen müssen. Es soll gross genug sein, alles aufnehmen zu können. ... Ich werde vorgehen wie die Spinne, die ich heute Morgen ihr Netz bauen sah. Zuerst findet sie einen Punkt zur Verankerung. Hier, im Herzen meines Netzes, unter dem Mahlstein der Ereignisse, wird unser Erlöser gemahlen - gnadenlos wie Korn. Ich werde ihn zeigen, wie er nach Golgatha geführt wird von den roten Waffenröcken der spanischen Milizen. Obgleich er ins Zentrum meines Bildes gefallen ist, muss ich ihn dem Blick des Betrachters entziehen. Weil er ... das Wichtigste ist."

Am Montag 12.Februar folgten zwei Einheiten. Die erste Einheit stand unter dem Thema "Einführung in Kunst und Kunstgeschichte". Wir erhielten in dieser kurzen Zeit einen guten Überblick über die verschiedenen Epochen der Kunst mit zahlreichen Bilder und Beispielen. Angefangen von der Spätantike bis zum Jugendstil und zum Abrunden Beispiele aus dem 20.Jahrhundert. 
Bei der zweiten Einheit, die am Nachmittag erfolgte, ging es um das Thema "Kunst im franziskanischen Kontext". Zu beginn betrachteten wir den Zyklus vom Leben des hl.Franz von Assisi, der sich in der Oberkirche San Francesco (Assisi) befindet. Gemalt wurde der Zyklus von Giotto di Bondone im Jahre 1296.  Dieser Zyklus wurden für über 200 Jahre massgebend für die Darstellung des Lebens des hl.Franz von Assisi.  Die Neuerung, die Giottos Malerei in die Kunst gebracht hatte, war, dass er anfing konkret Landschaften in die Bilder zu integrieren und szenisch-narrative Darstellungen zu malen. 
Nach diesem Zyklus schauten wir noch einige Franziskanerklöster und -kirchen an, wie zum Beispiel das Kloster Ross Errilly in Irland (14.Jh.) oder die Barfüsserkirche in Erfurt (13.Jh.). Die Barfüsserkirche in Erfurt enthält die ältesten Glasfenster, die man in Franziskanerkirchen kennt.
So befindet sich zum Beispiel bei einem diesen Fenster die wahrscheinlich älteste Darstellung der Stigmatisation des hl.Franziskus (1235/40). 
Wir danken Frau Sissi Mettier-Mangholz für die sehr interessante Weiterbildung über die sakrale Kunst und ihre Vielfalt!